Am 10. November brachten insgesamt 14 Newcomer-Acts aus ganz Deutschland beim "local heroes"-Bundesfinale die Bühne im Kulturhaus von Salzwedel zum Beben. Lautstarke Unterstützung bekamen sie diesmal von der Band „Madsen“. Durchsetzen konnten sich das HipHop-Duo „Perez“ aus Baden-Württemberg (Jurysieg) und „Minuspol“ aus Niedersachsen (Publikumssieg).

Für Sachsen war die Leipziger Band "The Ladies Home Journal" ins Rennen gegangen und begeisterte Jury und Publikum.         

  (Foto:Christoph_Eisenmenger)

     

Ungewöhnliche Gründungsanekdoten gibt es viele. Eine besonders schöne haben „The Ladies Home Journal“ aus Sachsen auf Lager. „Wir sind alle zusammen aus dem Park in den Proberaum gezogen“, erzählen sie dem „local heroes“-Team vor dem großen Bundesfinale in Salzwedel. Triebkraft hinter diesem Zusammenschluss war Frontmann Max, der „den Rest seiner Bandkollegen zusammentrommelte, um die größtenteils von ihm komponierten Songs zu arrangieren und auf die Leipziger Bühnen zu bringen“. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wie Sarah, Paul, Raphael, Domenique, Bruno, Kirill und natürlich Max gestehen. Immerhin galt es für sieben junge Leute, „musikalisch und zwischenmenschlich zu einer Einheit zu werden, Aufgaben zu verteilen und zu der Band zu werden“, die sie heute sind. Gelungen scheint ihnen das bis dato mit Bravour, davon konnte sich das Publikum in Salzwedel beim local heroes-Bundesfinale am 10. November überzeugen.            

(Foto: Christoph_Eisenmenger)

 

Mit der Startnummer zwölf zeigen die Sieben als Repräsentanten ihres Heimatbundeslandes Sachsen einen „fruchtigen Mix aus den Stilrichtungen Funk, Dance-Pop und HipHop, vereinzelt gepaart mit Einflüssen aus Reggae oder zum Beispiel Folk“. Der Groove sei ihnen im Songwriting besonders wichtig, beim Spielen der Songs sei es der Flow. Ihr Ziel sei es, instrumental ganz nah beieinander sein und „die gemeinsame Vision des Songs umsetzen“. Den größten Wert legen sie jedoch „auf Spaß bei der gemeinsamen Sache“ und darauf, „den Leuten im Publikum eine schöne Zeit zu bescheren“. Ein vor dem großen Abend angesetztes, „intensives Bootcamp“ tat jedoch sein Übriges, um den Auftritt zu einer rundum gelungenen Sache werden zu lassen:

Denn die Band zeigte ein vielseitiges, komplexes Programm, bei dem sowohl die eklektische Performance von Frontmann Max am Mikrofon und an den Percussions als auch die Stärken von Sängerin Sarah und den Instrumentalisten zur Geltung kamen. Das Publikum dankte es den sieben Musiker*innen durch ausufernde Tanzeinlagen und wilden Applaus.

Bei „local heroes“ mit von der Partie zu sein, habe sich für „The Ladies Home Journal“ übrigens schon jetzt ausgezahlt. „Wir sind dabei, weil wir den Bandclash für uns entscheiden konnten. Das war alles ziemlich klasse, vor allem das Finale wird uns lange in Erinnerung bleiben.“ Schon danach seien sie gefördert worden, konnten ins Studio gehen, ihre erste EP aufnehmen und neue Fans gewinnen. Nun freuen sie sich auf viele weitere, neue Bekanntschaften.

Doch gibt es auch konkrete Pläne für die Zeit nach „local heroes“? „Nach dem Bundesfinale werden wir einen neuen Pianisten einarbeiten, denn unser Raphael studiert künftig in den Niederlanden. ‚local heroes‘ war sein letzter Gig mit uns!“ Im März nächsten Jahres wollen The Ladies Home Journal ihre erste EP veröffentlichen und danach mit dieser Platte eine kleine Tour spielen. Darüber hinaus steht Songwriting auf dem Programm – bis zum nächsten Studiotermin.

Dass sie ihre vielseitigen Pläne auch künftig gemeinsam in die Tat umsetzen werden, davon sind die Sieben überzeugt. „Vertrauen ist besonders wichtig. Man muss sich auf jeden Einzelnen verlassen können. Außerdem sollte man auch außerhalb von Bühne und Proberaum Zeit miteinander verbringen und füreinander da sein. Bei uns wohnen vier von sieben in einer gemeinsamen WG, das ist schon mal ein Vorteil“, fassen sie ihr bodenständiges Erfolgsrezept zusammen.

Was bei ihnen im Kleinen funktioniert, könnte ihrer Ansicht nach im Großen noch ein wenig besser laufen. Ihr Appell in Richtung Politik fällt daher deutlich aus: „Wichtig ist in unseren Augen die Förderung von Konzert- und Clubstätten. Vor allem in Leipzig machen viele Clubs zu, weil es nicht wirklich läuft. Kultur ist wichtig und sollte gefördert werden.“

„local heroes“ ist der bekannteste unkommerzielle Newcomer-Contest in Deutschland. Das Projekt wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, die Landeshauptstadt Magdeburg, die Kloster Bergesche Stiftung und den Altmarkkreis Salzwedel. Es wird finanziell unterstützt durch die Sparkasse Altmark West.
 
(Text: Lina Burghausen Local Heroes Deutschlanf)

Hier die

Teilnehmer des Bundesfinales 2018 in der Übersicht:
Perez: Baden-Württemberg
Fat Princess: Berlin
Kesh: Brandenburg
HeadGear: Bremen
Noriega Mind: Hessen
Die Gruppe König: Mecklenburg-Vorpommern
Minuspol: Niedersachsen
The Atrium: Nordrhein-Westfalen
Ivory Stone: Rheinland-Pfalz
OQmanSolo: Saarland
The Ladies Home Journal: Sachsen
Reiche Söhne: Sachsen-Anhalt
Sent to Finland: Schleswig-Holstein
The Great Cascade: Thüringen
Madsen: Special Guest

Info: www.local-heroes.de